Du möchtest in die Senkrechte gehen? Wir helfen dir dabei, egal ob bei einem Einsteigerkurs oder einer geführten Klettersteigtour. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Klettersteigen. Die ersten Steige gab es in den Dolomiten. Damals errichtet, um im Dolomitenkrieg die steilen Wände zu überwinden. Später folgten moderne Steige und oft ein Mix aus Klettersteig und Höhenweg. Somit findest du eine große Auswahl in den Alpen, mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Tourenlänge.
(A) versicherter Steig, wenig schwierig
(A/B) versicherter Steig, mäßig schwierig, oft in klassischen Klettersteige zu finden
(B/C) versicherter Steig, schwierig, klassische Klettersteige mit einzelnen C Stellen
(D) versicherter Steig, sehr schwer, oft Sportklettersteige
Wir empfehlen dir, die ersten Schritte im Bereich A und A/B zu wagen. Du brauchst nicht unbedingt viel Kraft. Mit der richtigen Technik bist du in einem Bereich unterwegs, der dir Spaß macht und du gesichert bist. Ab C-Stellen benötigst du mehr Armkraft. Je besser deine Fußtechnik ist, um so leichter überwindest du solche Stellen. Klettersteige mit B/C Bewertung sind unter Anleitung für die meisten gut zu meistern. D-Klettersteige sind sehr herausfordernd. Oft sind es senkrechte Abschnitte, die du mit Reibungskletterei meistern musst. Teilweise kann es auch überhängend werden. Wer in diesem Bereich unterwegs sein möchte, sollte sehr sportlich sein.
Klettersteige, die durchgehend versichert sind, auch an A Stellen, sind ideal für den Einsteiger. Du bist vom Anfang bis zum Ende gesichert, die Absturzgefahr ist geringer.
Das Wichtigste ist ein Klettersteigset, bestehend aus zwei Verschluß-Karabinern, einem Falldämpfer und Verbindungsarme, ein Klettergurt, sowie Kletterhelm. Zusätzlich ist eine Rastschlinge (Bandschlinge 60cm) und ein Karabiner mit Verschlußsicherung für steilere Passagen zum „Rasten“ zu empfehlen.
Ein Klettersteig ist eine statische Anlage mit Stahlseilen, Tritten und evtl. Leitern. Fällst du, muß die hohe Kraft der Fallenergie ausgeglichen werden. Dies übernimmt ein Falldämpfer, der im Klettersteigset eingebaut ist. Würdest du nur mit einer Bandschlinge oder Seilstücken klettern, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit diese reißen oder du verletzt dich schwer. Oftmals sieht man noch Kletterer, die mit alten „Bremsen“ oder Seilstücken unterwegs sind, mit dem Gedanken: „wird schon halten“. Wie schnell so eine Schlinge reißt, kannst du in einem Video von Edelrid anschauen.
Klar, um deinen Kopf zu schützen. Warum geht kein Rad- oder Skateboardhelm? Weil bei einem Kletterhelm keine Luftschlitze auf der Oberseite zu finden sind. Fallen Steine, bist du mit einem Radhelm so gut wie nicht geschützt.
Es gibt einheitliche Normen, die jeder Hersteller erfüllen muss.
Dein Set hat eine Aufreiß- und Bremslänge bis zu 2,2m. Ab 130 kg fängt dein Set an zu reagieren. Wenn das eingetreten ist, solltest du es nicht mehr verwenden. In der Norm ist das Set für 40kg bis 120kg ausgelegt. Das heißt nicht, wenn du drunter oder drüber liegst, dass dein Set nicht hält. Je nach Gewicht wird der Fangstoß höher oder niedriger.
Für die jüngeren ist es eine spannende Alternative zum Wandern. Ab ca. 12 bis 14 Jahren ist es möglich, die Jugendlichen selbständig klettern zu lassen. Darunter empfehlen wir, die Kinder durch eine parallele Seil-Sicherung, an steilen Stellen, an denen eine Sturzhöhe erreicht werden kann, zusätzlich zu sichern. Grundsätzlich ist ein Klettersteigset für den Notfall konzipiert und nicht um bewusst „reinzuspringen“.
Bei einem Klettersteigkurs für Eltern mit Kindern, bekommen die Erwachsenen die Handhabung mit dem zusätzlichen Seil gezeigt. Die Grundausrüstung ist ein Bergseil von ca. 30m Länge und Bandschlingen, sowie HMS-Karabiner.
Nach dem du dein Klettersteigset mit einem Ankerstich verbunden und einen Partnercheck durchgeführt hast, geht es in die Wand.
1. Richtig einhängen: beide Karabiner in das Stahlseil. Kommt ein Anker, hängst du einen nach dem anderen um. Somit bist du immer gesichert.
Außer die spezielle Klettersteigausrüstung, kannst du deine normalen Bergschuhe und Wanderbekleidung verwenden. Im Schuhbereich entscheiden sich inzwischen viele auch für Mountain-Turnschuhe. Bei mehrtägige Klettersteigen, wie etwa in der Brenta, raten wir von Halbschuhen ab. Bei Geröllabstieg und evtl. auch bei Regen, bist du mit knöchelhohen Bergschuhen besser geschützt. Bergschuhe in der Kategorie B oder B/C sind sehr gut geeignet. Ansonsten kannst du wie beim Wandern deine Bekleidung, sowie den Rucksack verwenden.
Im speziellen stellen Gewitter eine erhebliche Gefahr dar. Letztendlich bist du in einem großen Blitzableiter unterwegs. Mit einer guten Tourenplanung kannst du das Risiko kleinhalten.
Ansonsten hast du die gleichen Risiken, wie beim Bergsteigen. Steinschlag oder Absturz sind möglich, allerdings kannst du mit Erfahrung, dies sehr gut reduzieren. Mit den richtigen Maßnahmen erwartet dich eine tolle Sportart, die dich in die senkrechte Bergwelt bringt. Mit einem Klettersteigkurs bist du bestens vorbereitet und gehst nicht unnötige Gefahren wegen Unwissenheit ein.